Vergangenen Sonntag war es dem Herren I von emotion Hinwil-Tann möglich, die Saisonsiege 2 und 3 einzufahren. Dies gegen den bisherigen Tabellenzweiten, LC Rapperswil-Jona, und Mollis. Doch was wäre gewesen, wenn sie diese Siege nicht eingefahren hätten?
Ein mögliches Szenario:
Hinwil am Morgen danach. Die Fahne hängt auf Halbmast. Wie leergefegt ist die Promenade vor dem Hauptbahnhof in Hinwil. Die Strassen sind verwaist. Sogar die Kathedrale St. Chrischona wird von keinen Touristen besucht. Einer Geisterstadt gleich ist an diesem Morgen die Weltstadt Hinwil. Die Geschäfte ruhen. Sogar die Skyline gleich neben dem Hauptbahnhof scheint zu ruhen. Das emsige, übliche Treiben in den teils sogar mit Lift ausgestatteten Hochhäusern ist ins Stocken geraten. Überall liegen pinke Fanartikel mit dem Schriftzug „emotion Hinwil-Tann“ herum. Endlich einmal entschliesst sich ein Bewohner zum zentralen Kiosk der Stadt zu laufen. Von uns angehalten erklärt er, dass gestern die Unihockeymannschaft von Hinwil verloren habe. Schnell verlässt er uns wieder und begibt sich in das Innere seiner Wohnung.
Doch was wäre wenn… wir Schweizer sind ja seit Mani Matter Weltmeister darin. Ein Zündhölzli mehr oder weniger.
Aber es war ja nicht so. Wir konnten im ersten Spiel gegen Mollis von Anfang an die Pace bestimmen. Bei Mollis kennen wir ja den Haken an der Sache ziemlich genau: Den Airhook! Ungeachtet der Genialität dieses Witzes fahre ich mit dem Bericht weiter.
Wir gerieten zuerst 0:1 in das, was vor dem Vorsprung ist, um dann uns aber das zu erspielen, was nach dem Rückstand ist. Und das bis zur Pause gleich mit 4:1. Nach der Pause waren es wiederum unsere Reihen, welche Geschoss um Geschoss in die Stube des Molliser Torhüter zimmerten. Kaum eine Ecke wurde ausgelassen und so stand es bald 6:1. Dann aber eroberte Aggressivleader und Topskorer-Anwärter Daniel Zeder die Bank auf der Gegenseite. Assistkönig van Haaften, Defensivmonster Rothenfluh blieben alleine zurück. Von der Bank, auf der man nur unfreiwillig Platz nimmt, verfolgte er ein harziges Powerplay von Mollis und ein starkes Boxplay von den Hinwilern. Doch dann fasste sich ein Artillerist der Glarner den Ball und „Wumms!“, hämmerte er diesen unter die Querlatte. Goalie Matthias „Fazi-National“ Graf vermochte diesen nicht mehr zu entschärfen – vielleicht wären die Hände auch nicht ganz geblieben, weswegen wir doch noch froh darum sind. Schliesslich waren wir in der Lage, bis zum Ende des Spieles den Vorsprung mit 8:4 über die Zeit zu bringen.
Im zweiten Spiel wartete die Nummer 2 unserer Gruppe auf uns. Nachdem wir an der letzten Runde gegen die Nummer 1, unser BESJ-Konkurrent DT Bäretswil (zu schade sind wir in der gleichen Gruppe und doch ist es auch cool, gegen euch zu spielen, aber aufsteigen kann nur einer:)) klar verloren hatten und in allen Belangen hinten anstehen mussten, gelang uns gegen die Nummer 2 ein besseres Spiel. Besonders das Boxplay war in der von Strafen geprägten ersten Halbzeit der Schlüssel zum Sieg! Jeder durfte mal auf die gegenüberliegende Bank und mit Freuden zusehen, wie wir mehr oder weniger souverän die Zeit runterspielen konnten. Lediglich eine Powerplaychance konnte Rapperswil nutzen. Das Spiel ohne Torhüter war teilweise in Unterzahl grosses Kino ohne Popcorn. Das nötige Salz lieferte der Stoff, der auf dem Feld geliefert wurde. Und nebenbei lief Goalie Graf zu Höchstform auf und entschärfte Ball um Ball. Gekoppelt mit einer Spur Aufopferung und viel Geduld war es uns möglich, bis zur Pause 3:1 in Führung zu gehen.
Bemerkenswert in diesem Spiel war unsere Bully-Ausbeute: Vorsichtig ausgedrückt, gewinnt man(n) häufiger im Lotto, als wir gegen den Bullyspieler von Rappi. Beeindruckend, wie sicher dieser die Bullys für seine Mannschaft gewinnt. Da könnte man direkt neidisch werden. Oder ist es bereits.
In der zweiten Hälfte konnten wir das Spiel kontrollieren und weniger Strafen auf unserer Seite einfangen. Gepaart mit viel Geduld, einer konzentrierten Teamleistung und einem starken Torhüter reichte das zu einem 5:3 Sieg. Blaue Flecken waren ein Pflichtprogramm und unsere Körperfarbe. Den Schlümpfen gleich zogen wir von dannen.
Somit grüssen wir freundlichst vom 4. Tabellenrang und bleiben mit der Spitze auf Tuchfühlung. In der nächsten Runde haben wir am 13. November die Chance gegen Pfannenstiel und Sulgen weitere Punkte zu gewinnen! Wiederum fordern wir mit Pfannenstiel die Heimmannschaft zu einem Highnoon heraus.
3… 2… 1… BOOM!
#21