Endlich durften wir mal zuerst am Sonntag spielen. Um 8:15 standen wir dann auch in der Halle und hatten alle Zeit der Welt uns einzuspielen und warm zu werden. Ein Kälteschock-Jogging und ein wild gewordenes Orang-Utan-Männchen in der Garderobe sorgten für ein unangenehmes aber nötiges Erwachen. Oder vielleicht war es auch das Juckpulver in einer schwarzen Unterhose. Gerüchte kommen und gehen, was bleibt ist dieser Spielbericht.

Um 9:00 Uhr trafen wir auf Sulgen, welches bedeutend früher aus den Federn musste. So waren wir bereits vor dem Spiel auf der Siegerseite in gewisser Weise. Anyways, das Spiel begann gut für uns. Stez traf auf Pass von Felix zum 1:0. Sulgen konnte kurz darauf ausgleichen. Die Sulgener schossen von überall. Eine vollautomatisches Maschinengewehr hätte nicht mit der Kadenz geschossen, wie sie von überall her auf unser Tor schossen. Hätten sie gekonnt, sie hätten von hinter, durch das eigene Tor, von der Bande, ja von der Garderobe aus geschossen. Läck, so extrem hat das noch keine Mannschaft zuvor durchgezogen. Keller war es, der dann mit seiner unachahmlich grazilen Art (Ballett? Woher kommt das?) um die Gegenspieler tänzelte und das 2:1 erzielte. Captain „Haarspitzen-motiviert“ Felix zeigte ebenfalls einige schöne Solos. Bis zur Pause stand es 7:2. Wir spielten nach anfänglichen 5 eher schwachen Minuten tolles Unihockey. „Beserker“ Baumann grub Ball um Ball aus, Keller und Felix schossen Tor um Tor, so konnten wir kontinuierlich den Vorsprung ausbauen. Liebe Leser, klingt beruhigend, ist es aber nicht!

Denn die weissen Haie von Sulgen (gibt es also doch weisse Haie im Bodensee?) meldeten sich nach der Pause langsam zurück. Sie verbissen sich in uns wie ein Hai im Brett eines Surfers. Wir wähnten uns langsam aber sicher eher in Filmen wie „Deep Blue Sea“ oder „Der Weisse Hai“ anstatt in einem Sushi-Restaurant. Der Horror wurde real. Sulgen kamm immer näher und so stand es schliesslich kurz vor Schluss 8:6. Doch wir konnten gekonnt reagieren und die Zeit am Ende wiederum gut runterspielen, dies im Gegensatz zu den ersten 3 Vierteln der zweiten Halbzeit. Verwalten schien zu kompliziert für uns. Mit dem etwas verspäteten Schlusspfiff fiel das 8:7, welches der Schiri geben musste, da es mit der etwas verspäteten Schlusssirene etwas zu spät für die Sulgener fiel. Der etwas zu spät reagierende P. Onifazius (ist das dein zweiter Name?) Cuérel regte sich etwas spät doch noch über den Gegentreffer auf. Aber gewonnen ist gewonnen. Also doch zurück ins Sushi-Restaurant?

Vor dem zweiten Spiel gegen die Uhwieser Tot äh Rotäugli war es an Keller, einen seiner legendären Moves beim Einschiessen zu zeigen. Mit der technisch enorm hochstehenden Ausführung seiner Schusstäuschung mit anschliessendem Totstellen, zeigte er einmal wieder, dass es Dinge gibt, die man besser sieht, als erzählt bekommt.

Wie bereits im ersten Spiel unterstützten uns zahlreiche Freunde und Kollegen bei unserem Streifzug durch die nahen Wälder in Wald. Allen voran Fägy-Legende HJK, die graue Eminenz der emotion Hinwil. Natürlich in positivem Sinne. Diese sahen ein spielfreudiges Hinwil, welches die Tot äh Rotäugli in der ersten Halbzeit überforderte und mit 4:0 souverän ausspielte. In der zweiten Hälfte wollte man im Vergleich zum ersten Spiel alles besser machen und der ersten eine gute zweite Hälfte folgen lassen. Gesagt, getan. Dieses Spiel war viel konstanter als noch das erste Spiel und somit ein echter Erfolg. Einziger Wermutstropfen war das 7:2 durch die Rotäugli, welches nach 40:02 in der neu eingeführten 41. Spielminute fiel. Offenbar hat das Spielsekretariat die Sportart verwechselt und neu die Nachspielzeit eingeführt. Wir kommen damit noch nicht ganz klar und hoffen, dass dies keine neue Regel sondern die Ausnahme der Regel bleibt.

Beserker Baumann kämpfte im 4v3 bis zum Umfallen und Faz zeigte eine sack starke Partie und hielt uns ein paar Mal das Tor sauber. Schade, dass wir ihm nicht den Shutout sichern konnten. Vorne sicherte sich Felix vielleicht im internen Duell mit van Haaften die „Top-Hinwil“-Topscorer-Krone.

Die letzte Runde ist wiederum in der Region. Wir treffen am 3. April auf Aufsteiger Niederwil und LC Rapperswil-Jona. Gegen beide Teams hatten wir in der Hinrunde verloren. Zeigen wir doch mal, wie es ist, gegen uns zu verlieren.