Herren I gewinnt mit 8:7 n.V. gegen Phantoms Rafzerfeld

Ein Bild spricht mehr als Tausend Worte. Muss man da wirklich noch etwas schreiben?

Okay, vielleicht waren die Ereignisse so aufwühlend und schön, dass es doch gut täte, noch etwas zu schreiben. Wer hätte das gedacht? Nach einem hochemotionalen und umkämpften Spiel, gehen die Hinwiler mit 8:7 n.V. denkbar knapp als Sieger vor heimischer Rekordkulisse vom Platz (nächstes Spiel im Hallenstadion?:)).

Dies obwohl die Rafzer einen besseren Start erwischten. Bis Ende des 1. Drittels lagen sie mit 3:4 vorne. Besonders zu Beginn zeigten die Hinwiler zu viel Respekt und Nervosität. Oft verlor man einen rar gewonnen Ball mit einer riskanten Auslösung und dementsprechend hatte man wenig Ballbesitz. Rafzerfeld dagegen überzeugte mit geduldig vorgetragenen Angriffen. Allgemein erkannte man während dem ganzen Spiel einen Unterschied. Hier die Hinwiler mit teils wilden, riskanten und spektakulären Angriffen, auf der anderen Seite die Rafzer mit abgeklärtem und solidem Aufbauspiel.

Dank Paraden und einem gehaltenen Penalty von Würgler blieben wir im ersten Drittel an Rafzerfeld dran. Bis Faz seinen Posten einnahm war uns Würgler mehr als nur eine wichtige Stütze und trug mit seinen Paraden einen wichtigen Teil zum Sieg bei.

Es war klar, dass man nach dem 1. Drittel mit dem Absteiger aus der 1. Liga mithalten konnte. Darum wollten wir uns unbedingt steigern, denn uns war klar, dass wir noch Reserven hatten. Erstaunlicherweise hielt uns die Powerplay-Effizienz während dieser Phase im Spiel. Wir verwerteten die ersten beiden Powerplays. Oder die Boxplaystärke? Rafzerfeld seinerseits konnte mit ihren Powerplays nicht reüssieren und verschoss sogar zwei Penalties, welche unsere Torhüter jeweils souverän hielten.

Stefan „Stego“ Rothenfluh a.k.a. Powerplay-Monster erzielte die so wichtigen Powerplay-Treffer. Während dem ganzen Spiel zeigte sich Rothenfluh als Tormaschine, welche nach Bestellung jeweils („chum, etz schüsse mr nomol es Goal!“ Oder: „Mr bruuched i dem Powerplay es Goal!“) Tore schoss. Auch wenn es in den letzten beiden Powerplays nicht mehr klappen sollte, war unsere Geheimwaffe (von der UNO (noch) nicht als Massenvernichtungswaffe deklariert) weiterhin für gefährliche Abschlüsse beim gegnerischen Torhüter zuständig(war der wirklich ein Feldspieler? Wenn ja, sackstarch! Und auch sonst!:)).

Als sich im zweiten Drittel Pechvogel und Verletzungskönig (sorry!) Keller wieder einmal seinen lädierten Fuss vertrampte, dachten schon einige, dass dies der Anfang vom Ende sein sollte. Aber niemand hatte mit Cuérel (dem kleinen, Anm. d. Redaktion) gerechnet. Dieser spielte seinen Part herausragend. Zwar konnte er kein Tor erzielen, doch half er als Ergänzungsspieler seinem Block zu einer Druckphase. Leider musste man bald den alten Zweitore-Rückstand zum 4:6 wieder hinnehmen.

Mit einem Ein-Tore-Rückstand ging es dann aber in die zweite Pause (5:6). Baumann schob gekonnt auf Pass von Dittli zum 5:6 aus Hinwiler Sicht ein. Man war immer noch dran und doch schien es so, als ob man nur rankäme, aber nicht in Führung gehen könnte.

Das letzte Drittel begann dann mit einem Paukenschlag! Wiederum schaffte es Rothenfluh ein Tor zu erzielen. So stand es 6:6. Was nun folgte war ein Spiel auf Messers Schneide. Jedem Zuschauer gefror ab und an das Blut in den Adern (med. korrekte Bezeichnung für „Adern“ ist „Venen“; der Vorgang des „Gefrierens“ ist vermutlich der Unterbruch d. Atmung bei Inspiration (Einatmung), bei einer emotionalen Situation, so dass kein Blut zum Herz zurückfliessen kann). Doch keine der Mannschaften konnte einen weiteren Treffer erzielen. Beide Torhüter liefen zu Hochform auf und einige Überzahlsituationen verstrichen ungenutzt.

Das nächste Tor fiel erst 3 Minuten vor Schluss! Der völlig entfesselte P. Dittli (Momentan in einer Identitätskrise, weil er keinen anderen Spitznamen als Päsce für sich kennt) erzielte auf Pass von Aeschbacher alleine vor dem Gegnerischen Tor das 7:6. Die Bank kannte kein Halten und stürmte das Feld. Der Gegner nahm sofort das Time-Out. Hinwil stellte auf zwei Linien um, Rafz nahm den Torhüter raus.

Lange verteidigte man das Tor erfolgreich. Doch ein Foul und eine Zweiminuten-Strafe von van Haaften wendeten kurz vor Schluss nochmal das Blatt. Mit dem einzigen Powerplay-Treffer von Rafz endete das Spiel in der regulären Spielzeit 7:7 Unentschieden. Ein Hitchcock-Finale!

Highnoon in der Blatt: Was folgte war eine Verlängerung, die kaum eine Minute dauerte. Während dieser Minute hatte mehrheitlich Hinwil den Ball. Nach einem Offensivwechsel konnte van Haaften den Ball übernehmen, seinen Gegenspieler abstreifen, abtropfen oder abschütteln (welcher Begriff weniger problematisch erscheint, entscheidet ihr) und mit der Wut im Bauch über vergebene Chancen und seine Zweiminutenstrafe den entscheidenden Treffer erzielen! Mit welcher Präzision! Ein letztes Mal klingelte es in der Blatt. Der Sieger war erkoren, 8:7 n.V. für emotion Hinwil. Die Bank kannte kein Halten mehr und alle stürmten das Feld. Die Zuschauer tobten!

Wow! Was für ein Spiel, was für Emotionen, was für ein Publikum! Es war wieder einmal einfach nur eine super Kulisse und wir danken jedem einzelnen Zuschauer, dass er mit uns gelitten hat! Wir hoffen, noch einmal ein Heimspiel austragen zu dürfen (in unserem Heimstadion „em Blättli“:))!

Danken möchten wir auch dem Schiedsrichter, der mit einer absolut souveränen Leistung ein körperbetontes Spiel ermöglichte, so dass es ab und zu mal heftig rumpelte, aber doch auf eine faire Art und Weise.

Hopp emotion und bis bald wieder im Cup!