Historisches hat sich an diesem Sonntag in einer unauffälligen Turnhalle in Zumikon ereignet. In der sogenannten Farlifang erspielte sich das Herren I den verdienten und souveränen Aufstieg in der Gruppe 6 der 3. Liga KF. Gespielt wurde gegen das wieder erstarkte DT Bäretswil II und gegen den Absteiger aus der 2. Liga, UH Traktor-Buchberg.
Ganz so souverän, wie es die Papierform erwarten liess, wurde der erste Match gegen Bäretswil nicht.
Doch wagen wir erstmal einen Ausflug in die Geschichtsbücher – die Sonnenfinsternis vom Freitag war gegen das, was am Sonntag geschah, beinahe so häufig wie Sand am Meer. Der Papst ist beinahe unbedeutend, denn davon gab es schon hundert. Aber seit dem Sonntag gibt es zum ersten Mal in der Schweizer Geschichte eine 2. Liga KF Mannschaft aus Hinwil! Ein Novum in den Geschichtsbüchern wurde an diesem Sonntag Tatsache. Erste Maya-Kalender-Anhänger werteten dies als Zeichen und kündigten für Ende 2015 den Weltuntergang an. Ob dies stimmt, bezweifeln wir hiermit offiziell.
Doch zurück zum Spiel. Die Hinwiler waren mit einem dezimierten Kader angereist. Es fehlten mit Dittli, Winkler und Keller gleich 3 Spieler, welche bis jetzt alle für viel Torgefahr und Beschäftigung der Torsirene gesorgt hatten. Doch davon liessen sich die Hinwiler nicht beirren. Im ersten Spiel war man zwar nur gerade 2 Blöcke, doch konnte man sich rasch erste Vorteile erarbeiten. Van Haaften (kurz AHV), dessen bessere Hälfte krankheitsbedingt nicht mitwirbeln konnte, eröffnete das Skore und bald stand es 2:0. Bäretswil schaffte daraufhin den Anschluss und bis zur Pause stand es in einem umkämpften und nicht wirklich sehenswerten Spiel 3:2. Bäretswil hielt gut mit, doch verpasste es Hinwil weitere Tore zu schiessen. Die Abschlüsse schienen heute gleich neue Sterne der Milchstrasse zu werden, so hoch übers Tor zischten die Bälle.
Daneben spielte der Torhüter von Bäretswil, Roland X. (Nachname der Redaktion bekannt), eine hervorragende Partie und verhinderte mit einigen Big-Saves weitere Tore. Nach der Pause ging das Spiel im selben Stile weiter. Bäretswil verzeichnete immer wieder Drehschussabschlüsse, welche aber allesamt kontrolliert werden konnten. Dann fiel endlich das erlösende 4:2. Aber das Spiel wurde dadurch noch lange nicht entschieden. Erst jetzt schienen die Bäretswiler aufzuwachen und vermochten Cuérel vermehrt unter Beschuss zu nehmen. Dieser zeigte nun pünktlich zur Schlussphase seine besten Saves und verhinderte den Anschlusstreffer teilweise bravourös. Hinwil gewann schliesslich mit 4:2.
Als Gegner Nummer 2 stand der designierte Konkurrent um den Aufstieg auf dem Programm. Weil aber die Buchberger diese Saison gegen vermeintlich schwächere Gegner zu viele Punkte abgegeben haben und am Morgen Glattbrugg Unentschieden gegen Bäretswil spielte, stand Hinwil schon vor diesem Duell als Aufsteiger fest. Trotzdem waren alle Hinwiler heiss darauf, die Buchberger zu besiegen und ihren Anspruch auf den Anstieg zu zementieren. Es entwickelte sich das im Vorfeld erwartete, von Ballbesitz geprägte Spiel. Hinwil spielte zuerst seine grosse Stärke, das schnelle Umschalten von Defensive auf Offensive aus, musste aber erkennen, dass wenig Ballbesitz in wenigen Toren resultiert. Trotzdem ging man mit 1:0 nach einem satten Schuss von AHV auf Zuspiel Mäders (welcher endlich wieder mittun durfte) in Führung. Dann aber kassierte Strafenkönigfavorit Aeschbacher eine unnötige Abstandstrafe, welche von Buchberg eiskalt zum 1:1 ausgenutzt wurde. Strafenkönigfavorit und Hobbyquerulant Aeschbacher lieferte sich danach einige unnötige Diskussionen, welche schliesslich Felix seinerstatt mit einer weiteren Strafe für Reklamieren bezahlen musste. Felix erntete jedoch nur Aeschbachers Vorarbeit. Diese Strafe verlief jedoch ungenutzt; bald darauf erzielte Buchberg doch noch das 1:2. Die mitgereisten Zuschauer wurden sichtlich nervös. Doch die Hinwiler zeigten ihr Pokerface und konnten bis zur Pause durch Felix bis auf 3:2 in Führung gehen.
Dass das Spiel noch nicht gewonnen war, musste nicht erklärt werden. Nach der Pause spielte man konzentriert weiter und versuchte vermehrt, den Ball zu halten. Auch so konnte man durch blitzschnelles Umschalten immer noch gefährliche Abschlüsse verzeichnen. Zederinho erhöhte so auf 4:2. Buchberg begann darauf mit 4:3 zu spielen, das bereits 14 Minuten vor Schluss. Doch dieses Überzahlspiel zeigte wenig Wirkung, weder auf der Seite von Buchberg, noch konnte Hinwil das leere Tor treffen. Erst in den letzten 5 Minuten kam so wieder Bewegung in das Spiel. Bis dahin liess Buchberg die Hinwiler laufen und die Hinwiler ihrerseits setzten die Ballführenden unter Druck – jedoch ohne nennenswerte Fehler zu produzieren. Doch dann konnte endlich AHV auf 5:2 erhöhen. Doch anstatt die Partie zu entscheiden, hatte man den Buchberger Monstertraktor geweckt. Endlich zeigten die Buchberger, dass ihr 4:3 gefährlich ist und sie kamen bis 20 Sekunden vor Schluss auf 5:4 heran. Doch ein magistraler Sololauf von Felix und gekonntes Passspiel nach dem wichtigsten Bully des Spieles verhinderten, dass Buchberg noch eine weitere Chance erhielt. Hinwil gewann somit 5:4.
Direkt unter der VIP-Tribüne der Halle, auf welcher ein Grossteil der angereisten Hinwiler Fans (angeführt von der Hinwiler Legende HJK) Platz nahm, feierten die Hinwiler den erkämpften Sieg. Merci für den tollen Support auch über die ganzen Saison hinweg. Wir durften uns immer wieder über Fans freuen, welche uns nachreisten. So macht es natürlich doppelt Spass.
Hinwil ist neu stolzes Mitglied der 2. Liga und wir hoffen, dass wir auch dort für Furore sorgen können. Der Aufstieg ist die Krönung einer wirklich geilen Saison!! Es war wirklich genial zu sehen, wie alle an einem Strick ziehen und wie wir vor allem auf knappe Situationen reagieren konnten.
Jetzt folgt in den letzten zwei Spielen die Kür und – völlig vergessen – die Möglichkeit unsere unglaubliche Serie von 16 Siegen auszubauen und die Saison OHNE (!!!) Verlustpunkte abzuschliessen.
Hip-Hip-Hur… Emotion! Hip-Hip-Emotion!
1 Kommentar
Mirka · 1. April 2015 um 19:44
Ganz beiläufig besuchte Superhero Batman mal noch das Spiel…welcher vor lauter Hinwiler Erfolgserlebnisse völlig vergessen ging?!
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